Europa

Aktuell: Inflation in Eurozone rauscht Richtung Null

Vor wenigen Minuten haben die europäischen Statistiker von Eurostat für die Eurozone die Inflation (Verbraucherpreise) für den Monat April veröffentlicht. Im Jahresvergleich liegt die Teuerungsrate jetzt nur noch bei 0,4 Prozent nach 0,7 Prozent im März, 1,2 Prozent im Februar und 1,4 Prozent im Januar. Der Grund ist klar. Der Ölpreis-Schock (hier eine gute Erklärung) der letzten Monate zieht nun mit zeitlicher Verzögerung auch die Preise für Benzin und Heizöl immer weiter runter.

Die Verbraucherpreise für Energie lagen im April um 9,6 Prozent unter denen im April 2020. Die Energiepreise bringen die Inflation derzeit in großen statistischen Schritten Richtung Null-Linie! Die Grafik mit dem großen Negativ-Balken zeigt es überdeutlich, dass die Preise für Energie den Gesamtschnitt kräftig runterziehen. Die Verbraucherpreise für Lebensmittel steigen um 3,6 Prozent, nach 2,4 Prozent und 2,1 Prozent in den Vormonaten. Das ist zwar ein Gegengewicht, aber Energie zieht den Schnitt dennoch stark runter, ähnlich wie beim gestrigen Blick nur auf die deutschen Zahlen zur Inflation.

Inflation Detaildaten April für Eurozone

Interessant ist der Blick auf einzelne Länder in der Eurozone. In manchen Ländern wird aus Inflation jetzt schon kräftig Deflation. In Spanien gingen die Verbraucherpreise im April im Jahresvergleich um 0,6 Prozent zurück, in Griechenland um 0,9 Prozent, in Slowenien sogar um 1,3 Prozent.

Verbraucherpreise in Eurozone nach Land aufgeteilt



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

9 Kommentare

  1. Das verwundert ja nun nicht. Die Massenkaufkraft bricht massiv ein. Und kein Unternehmen startet ein Investitionsprojekt bevor nicht klar ist, wo die Reise hin geht. Wobei das aktuell noch gar nicht durchschlägt, da begonnene Projekte häufig noch umgesetzt werden.
    Spannend wird es, wenn die Preise so weit fallen, dass die ersten Produzenten und Dienstleister aus dem Markt aussteigen, weil sich das Geschäft einfach nicht mehr lohnt.

    Interessanterweise ziehen die Lebensmittelpreise weiter deutlich an. Und das nun schon seit längerem (also lange vor Corona). Das gilt übrigens auch für viele öffentliche Leistungen. Was umso mehr belastet, je niedriger das eigene Einkommen ist. Womit wir eine Diskussion um eine Erhöhung der Sozialtransfers kriegen werden.

    Das erhöht den Preisdruck auf andere Segmente zusätzlich. Und es wird die Polarisierung zwischen Billigsegment und Highend weiter verschärfen. Womit alle Anbieter von „mittleren Qualitäten“ aus dem Markt gedrückt werden.

  2. Man müsste aber auch den Realwarenkorb anpassen, da der Käufer sein Kaufverhalten vorallmem auf die Teurungsprodukte fokussieren muß während der Corona-Krise.

    Wenn 75% der Käufer kein Benzin mehr für Freizeit kaufen und 50% im Homeoffice sind, ist wohl auch der Warenkorbbeiwert um diesen Faktor gefallen. Oder Verbrauchsgütern wie Seife oder Pasta werden auch mehr gekauft.

    Wenn man also sagt die Inflation im Euroraum ist Rückläufig ist also die Frage für wenn man bugetiert, Industrie, Fluggesellschaften, oder Privatmenschen.

    Real-Inflation ist unterm Strich bisher doch immer irgendwie Geldmenge pro Kopf geblieben.
    Sie tritt zu Tage wenn statisch anghäufte Vermögen neue begrenzte Warenräume dynamisieren.
    Da gerade Geld von den Zentralbanken „geschöpft“ wird steigt auch die Inflation.

    Vielleicht nicht in der Industrie Bilanz, aber für Oma Erna die ihr Essen selber kocht ganz sicher.

    Man kann natürlich über Blätterascheln und Schattenspiele diskutieren. Aber wächste der Baum wächst auch der Schatten, nur weil die Sonne ihn mal anders beleuchtet wirkt er mal kleiner und größer.
    Ich würde etwas mehr gesamtsystemischen Tiefsinn in die Inflationszahlen investieren.

    1. Es ist natürlich immer ein Problem, wenn man ein System einfacher macht als es ist. Die Entwicklung eines komplexen Systems in eine einzige Zahl pressen kann nur scheitern.
      Und wer aus übersimplifizierten Informationen Entscheidungen ableitet muss sich halt nicht wundern, wenn er mit traumwandlerischer Sicherheit immer ins Klo greift.

    2. Geschissen auf die Inflationsrate.
      Es geht hier um (versteckte) Staatsfinanzierung. Sagt aber keiner,weil das nicht erlaubt ist. Also lassen sich die Euro-Fanboys einen Haufen kreative Ideen einfallen, wie das Geld unbemerkt vom Norden in den Süden umverteilt werden kann. Dabei sind die Privathaushalte im Süden deutlich Vermögender als die Deutschen. Aber der Michel lässt ja jeden Scheiß mit sich machen.

  3. Pingback: Meldungen vom 30.04.2020 | das-bewegt-die-welt.de

  4. Erst die letzten Tage wurde berichtet dass die Gemüsepreise aktuell bis zu 95 % zum Vorjahr gestiegen sind. Das der Inhalt des Warenkorbes nicht immer so passt wie man es gerne hätte ist schon klar, aber die Lebenshaltungskosten sind generell am explodieren- Mag sein dass das Benzin momenten recht günstig ist, aber im Gegenzug steigen die Strompreise wegen dem Minderverbrauch an Benzin. Wie passt das zusammen?

    1. Verlogene Scheiße…
      Völlig unrealistische Gewichtung.
      Wenn interessieren Benzin-Preise wenn das Auto seit Monaten kaum genutzt wird. Wenn interessieren Energiepreise, wenn man Verträge über 1 oder 2 Jahre abschließt.
      Der Deutsche wird nur noch für dumm verkauft, angelogen, beschissen, ausgeraubt und ausgepresst.
      Ups, war ich zu ehrlich oder zu direkt?
      Ich will niemand auf die Füße treten.

      1. Der Deutsche will für dumm, angelogen und beschissen werden. Aber viele lassen sich das nicht gefallen und eines Tages gibt es eine Explosion. Wir haben jetzt ja schon eine große Explosion. Corona!!
        Ich wünsche schon heute viel Spass dazu. Wie hatte es Frau Merkel gesagt, wir schaffen das…..

    2. Gar nicht passt das zusammen.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage